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Apple Service Diagnostics (ASD)

Amigaharry

Kult Mitglied
Spätestens nach einem CPU Tausch/Reparatur wird eine thermische Kalibrierung eines G5 mittels der ASD-CD unumgänglich, wenn man nicht andauernd vor der Geräuschkulisse eines startenden Düsenjägers sitzen will. Aber auch sonst liefert die ASD-CD wichtige Informationen zum Zustand des G4/G5 PowerMacs und ist zur Identifikation etwaiger Fehler sowieso unerlässlich.
Man kann sich die CD-Images (.dmg) hier herunterladen:

Interessant sind hier die Versionen

ASD 2.5.8 für:
PowerBook G4 (17-inch 1.5GHz), PowerBook G4 (17-inch 1.67GHz),
PowerBook G4 (15-inch 1.5/1.33GHz), PowerBook G4 (15-inch 1.67/1.5GHz),
PowerBook G4 (12-inch 1.33GHz), PowerBook G4 (12-inch 1.5GHz), iBook G4
(Early 2004), iBook G4 (14-inch Early 2004), eMac (USB 2.0), Power Mac G5,
Power Mac G5 (June 2004 Series), Power Mac G5 (Late 2004), Power Mac G5
(Early 2005), iMac G5, iBook G4 (12-inch Late 2004), iBook G4 (14-inch Late
2004), Mac mini, iMac G5 w/ALS (Ambient Light Sensor).

und

ASD 2.6.3 für:
iBook G4 (12-inch Mid 2005), iBook G4 (14-inch Mid 2005), Mac mini
(late 2005), iMac G5 (17-inch iSight), iMac G5 (20-inch iSight), PowerBook
G4 (15-inch Double-layer SD), PowerBook G4 (17-inch Double-layer SD),
PowerMac G5 (Late 2005). (*)

Die Images MÜSSEN auch auf eine CD gebrannt werden und davon muss dann gebooted werden um ins ASD-Menü zu gelangen. ASD etabliert eine eigene Minimalumgebung innerhalb der OpenFirmware ohne höheres Betriebssystem, da sonst viele Funktionen nicht getestet werden können.
Allerdings beinhaltet die CD 2 Partionen: Eine zum direkten Boot und eine weitere, von OSX aus lesbare Partition, die ebenfalls diverse Testprogramme und Dokumentationen enthält. Diese Testprogramme können von OSX aus benutzt werden, können aber nicht so tief in die Hardware hineinsehen wie die direkt gebootete ASD-Disk.
(*) Der PowerMac G5 (Late 2005) kann nur die OSX-Partition lesen - ein direktes Booten führt zum Absturz (siehe Readme auf der CD),

Auf der Webseite befinden sich zudem weitere ASD-Images, die für andere Apple-Computer interessant sein könnten.......


Es gibt allerdings auch Situationen, wo man nicht über eine CD booten will oder kann - was dann?

Wenn beispielsweise der IDE oder das CDLW des MacG5 defekt ist, kann man die Diagnosticsoftware nicht mehr nutzen, da es diese nur auf CD gibt (dmg -Image) und sich diese auch nur von CD booten lässt.
Ohne CDLW/IDE lässt es sich zwar am G5 auch gut leben, aber was macht man wenn man die CPU tauschen muss und eine Kalibrierung nötig ist? Ohrenstöpsel kaufen? Naja.....

Daher folgende Möglichkeit: Apple Diagnostic Disc auf USB-Stick kopieren und OF-Diagnostic starten! (ASD 2.5.8 für G5 und G4)!
Ja, super, logo! Klingt ganz einfach, ist es aber leider nicht.

Die ASD (Apple Service Diagnostic) -CD hat ja, wie oben erwähnt, 2 Partitionen, die gebootet werden können:

a) Eine Partition für die Diagnose unter OSX. Diese lädt eine minimales OSX und startet das Diagnosetool, bzw. ist diese Partition unter einem gebooteten OSX aus lesbar und nutzbar..
b) Eine Partition für die Diagnose innerhalb der OpenFirmware-Umgebung ohne weiteres Betriebssystem. Das ist insofern wichtig, da einige Funktionen nur auf einem G5 ohne höheres Betriebssystem getestet (kalibriert) werden können (zB. die thermische Kalibierung der CPUs oder die Lasttests der Ventilatoren und thermischen Sensoren.

In erster Linie ist daher b) interessant, weswegen dieser Teil auf einen USB-Stick kommen soll. Der Stick muss FAT oder HFS formatiert sein und sollte <4GB sein (größere muss man testen, ob sie erkannt werden - siehe dazu die anderen Tutorials hier). Das ASD.dmg-Image kann man unter MacOSX (Finder) bequem durch einen Doppelklick mounten. Das gibt die Partitionen Diagnose (OS) und Apple System Diagnostics 2.5.8. In Diagnose (OS) befinden sich einzelne Testprogamme (Ordner Apps) die vom Desktop oder Shell aus direkt genutzt werden können. In Apple System Diagnostics 2.5.8 befinden sich (versteckt) die OpenFirmware Testprogramme, welche vom Steuerprogramm heraus aufgerufen werden. Diese liegen alle als Forthscript oder als Forthkompilat vor. Um sie zu sehen muss in einem Terminal (Shell) "defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles TRUE;killall Finder" eingegeben werden. Damit sind jetzt alle Dateien/Verzeichnisse sichtbar.
Im Verzeichnis "OF System Folder" befindet sich die Forth-Datei fde_bootinfo, welche auf einen Stick geladen werden muss um sie später unter MorphOS zu bearbeiten. Für OSX gehört die nämlich nach wie vor zum Betriebssystem und es verweigert dem User jeden (schreibenden) Zugriff.
In der Datei befindet sich folgender Block:
....... \ get the chosen bootpath " /chosen" find-package 0= abort" can't find /chosen" constant /fde-chosen " bootpath" /fde-chosen get-package-property abort" can't find bootpath" decode-string 2swap 2drop \ if empty, default to booting from CD dup 0= if " cd:," then \ put the bootpath into the buffer ...............
Um nun den default boot auf den USB-Stick umzulenken, muss ud statt cd eingefügt werden (unter MorphOS mit einem Editor):
\ get the chosen bootpath " /chosen" find-package 0= abort" can't find /chosen" constant /fde-chosen " bootpath" /fde-chosen get-package-property abort" can't find bootpath" decode-string 2swap 2drop \ if empty, default to booting from CD dup 0= if "ud:," then \ put the bootpath into the buffer .......

Auf einen HFS (oder HFS+ oder FAT) formatierten Stick werden nun sämtliche Daten der Partition Apple System Diagnostics 2.5.8 auf den Stick kopiert und die Datei "OF System Folder/fde_bootinfo" durch die eben editierte ersetzt. Das macht man am Besten wieder über den Finder und nicht in MorphOS.
Beachten: die Dateien .Trashes und .DS_Store können nicht kopiert bzw. überschrieben werden - das sind datenträgerspezifische Systemdateien.

Booten des Stick in der OF-Konsole:

Der Stick MUSS der einzige, in den USB-Ports eingesteckte Datenträger sein!
Und er sollte am Besten in einem der 3 eingebauten Ports sitzen. Die OF legt zur Laufzeit einen Pfad ud (=Hardware-Pfadalias) an, welcher genau auf diesen einen Port/Stick weist.
Gebootet wird das File fde_bootinfo direkt:

> boot ud:,\OF&20System&20Folder\fde_bootinfo

Nun sollte nach einiger Zeit der Diagnostic-Bildschirm auftauchen. Die Ventilatoren gehen dabei fast auf Vollast!
Nun kann man nach Herzenslust herumtesten.......

Natürlich wäre es auch denkbar und möglich, eine eigene kleine Testpartition auf einer Platte einzurichten und von der zu booten - da stellt sich aber die Frage nach der Sinnhaftigkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:

Amigaharry

Kult Mitglied
Noch ein paar Hinweise zum Problem der lauten Ventilatoren:

Meistens liegt das Problem bei den G5 an nicht kalibrierten CPUs. Wenn man deren Plätze tauscht oder eine neue einbaut, erkennt die OF diese nicht mehr und geht auf Notbetrieb, d.h. Vollast. Kalibrieren mittels ASD-CD schafft hier Abhilfe, solange nicht etwas an der Temperatursensorik der CPU-Türme defekt ist (tritt nicht so selten auf).

Oftmals liegts aber an einem ganz anderen Ventilator - dem Backside-Blower, der die Northbridge auf der Hinterseite der Platine kühlt. Die Meisten werden den noch gar nie gesehen haben - er ist im CD-LW-Schacht hinter dem Ventilator für den Festplattenschacht. Das ist ein Radialblower und wenn der Gas gibt, gehts rund im Mac - unglaublich wie laut der werden kann. Dieser ist meines Wissens nach nicht direkt kalibrierbar. In manchen Fällen liegts einfach an einer ausgetrockneten Wärmeleitpaste am Northbridge-Chip (um die zu erneuern, muss die Hauptplatine raus).

Kühlschema des Blowers, Rückseite der Hauptplatine mit mächtigem Kühlblech und die darunter befindliche Northbridge:

Airflow.jpgMotherboard_bottom.jpg100_1758.JPG

Bei manchen G5 (Firmwareversionsabhängig) geht der unter MorphOS unter Last trotzdem recht rasch auf hohe Drehzahl (unter OSX kann es so sein muss es aber seltsamerweise nicht sein).
Ich habe festgestellt, das G5 mit älterer Firmware (diejenige die noch einen Betrieb mit nur einer eingebauten CPU zulässt) nicht auftritt. Bei den späteren Revisionen habens manche und andere wieder nicht - habe bis dato kein Schema gefunden. Mit dem Befehl (Shell) CPUFanControl (https://bigfoot.morphos-team.net/test/PowerMac7FanControl) kann man die wichtigsten Temperaturen unter MorphOS auslesen und Limits setzen. (CPUFanControl ? liefert die Befehlsschablone). Bei 2 identen G5/2.0GHz (selbe Firmwarerevision) habe ich die Backsidetemperatur auf 65°c begrenzt: der eine bläst hin und wieder, der andere niemals (selbe Last durch MPlayer oder Wayfarer). Selbst wenn man die Maschinen komplett zerlegt, findet man keine Unterschiede im Aufbau, dem Kühlsystem oder den verwendeten Chips. Ist also noch etwas rätselhaft.

Hier eine Beispielsausgabe eines G5/2,0GHz:

> cpufancontrol status CPU 0: Temperatue: 57.8 degrees Intake fan RPM: 961 Exhaust fan RPM: 961 CPU 1: Temperatue: 49.6 degrees Intake fan RPM: 546 Exhaust fan RPM: 546 Backside temperature: 62 degrees Backside temperature target: 65 degrees Backside fan minimum PWM: 0 Backside fan PWM: 20% CPU fan minimum RPM: 0 Drive bay temperature: 23 degrees Drive bay temperature target: 50 degrees Drive bay fan minimum RPM: 0 Drive bay fan RPM: 300 Slot fan PWM: 40%

Ohne die Begrenzung (also "MorphOS default"), werden CPUs und Northbridge (Backside wesentlich heisser (geht rasch über 80°C), was mir für die Chips aber nicht sehr vorteilhaft erscheint. Wie man sieht habe ich das bei diesem Rechner auf CPU=60°C und Backside=65°C begrenzt und er läuft fast unhörbar (nur hin und wieder ganz kurze "Ausreisser" vom Blower)
Je nach G5 (1,6GHz bis 2,7GHz) ist das natürlich individuell einzustellen - die höher getakteten werden heisser (logischerweise). Hier kann man sich hintasten, wie heiss er im normalen Betrieb wird. Zu bemerken ist, das man 1000rpm an den CPU-Fans so gut wie nicht hört. Der Blower wird mittels PWM ("PulsWeitenModulation") gesteuert - die momentanen 20% sind nicht zu hören - laut wirds etwa ab 40%.
Ich hoffe damit dem einen oder anderen zu helfen, seinen "Düsenjäger" im Wohnzimmer leiser zu machen.

Obwohl hier das Meiste vom G5 handelt: Die ASD liefert auch bei den G4-Modellen wichtige Infos zum Hardwarezustand - auch wenn man hier nicht kalibrieren kann.
Bitte lest auf jeden Fall noch die in der ASD enthaltene DOKU. Sie liefert noch hinweise zu Problemen bei einzelnen Modellen.

Viel Glück beim Fehler suchen und beheben!
 
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