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Mac/Peg/Efika Multibootsystem einrichten unter MorphOS

Amigaharry

Kult Mitglied
Einrichten eines Multibootsystems unter MorphOS

Achtung: Lest unbedingt die ganze Anleitung durch bevor ihr beginnt! Manche Arbeiten müssen möglicherweise, je nach Ausgangsbasis, chronologisch anders gemacht werden (speziell wenn man keinen 2. MOS-Rechner zur Hand hat). Grundsätzlich übernehme ich keine Verantwortung, wenn was schief geht oder für (natürlich unbeabsichtigte) Fehler im Tutorial. Zudem setze ich voraus, das man zumindest rudimentäre Kentnisse von den zu installierenden Betriebssystemen hat und halbwegs weis was man tut!

Die Installation von zwei oder mehreren Betriebssystemen auf einer (oder mehreren) Speichermedien ist mit ein bischen Hintergrundwissen recht einfach machbar.
Um irgendein Betriebssystem zu booten muss vorerst der Kernel geladen werden. Bei MorphOS ist es das passende boot.img, für MacOS und AmigaOS4 (nur Pegasos2) ist es ein Bootloader BootX bzw. bootOS4 und für Linux der vmlinuz-kernel. Sowohl Macs als auch Pegasos und Efika verfügen über ein Basisbetriebssystem im ROM, welches sich OpenFirmware (OF) nennt (im Falle der BPlan-Rechner heist sie SmartFirmware, ist aber mehr oder weniger dasselbe).
Die OF stellt eine Konsole (ähnlich CLI) zur Vefügung, welche man aber zumindest bei den Macs normalerweise nicht zu Gesicht bekommt - MacOS oder MOS starten direkt, bzw. kann man sie per grafischen Bootmenü (Mac-multi-boot) auswählen (diesen Weg wähle ich hier bewusst nicht, da er einige Nachteile hat - dazu später).
In diese Konsole gelangt man am Mac mit der Tastenkombination command+alt+o+f (gleich nach dem Einschalten)
Beim Pegasos/Efika läuft nach dem Einschalten eine Delayzeit, welche in der OF-Umgebungsvariable auto-boot-timeout abgelegt ist (üblicherweise 5000ms). Ein Tastendruck innnerhalb dieser Zeit stoppt den Bootvorgang und öffnet die OF-Konsole.
Die OF ist sehr mächtig. Sie stellt nicht nur alle HW-nahen Funktionen zum Hochfahren der Maschine zur Verfügung, sie hat auch einen leistungsfähigen Forth-Interpreter eingebaut, in dem man eigene Programme (Textbasierte Skripte) ablaufen lassen kann. Im Grunde ist die OF selbst ein komplettes Betriebssystem. Wer vom C64 oder CPC kommt, kennt das, nur das dort statt Forth halt Basic eingebaut ist. Forth ist eine sehr maschinenorientierte Sprache (aber dennoch eine "objektorientierte Hochsprache") und erlaubt einen tiefen Zugriff auf die Hardware (fast schon wie Assembler).

Wir wollen unsere verschiedenen Betriebssysteme über ein tastengesteuertes Bootmenü aufrufen. Dieses Bootmenü wird durch ein kleines Forthscript erzeugt - dazu später mehr.

Zuerst muss die Festplatte vorbereitet werden. Das ist für BPlan-Maschinen fast gleich wie für Macs. Der einzige Unterschied: Die OF des Mac kann das SmartFileSystem (SFS) von MOS nicht lesen - er kennt nur HFS(+) und FAT. Blöderweise kann MOS zwar HFS und HFS+ lesen, aber nur auf HFS schreiben - wir verwenden daher HFS für die Bootpartition.
Appropos Bootpartition: Wir legen eine eigene kleine Bootpartition (500MB reichen locker) an, auf der wir alle Kernele (ausser MacOS) und das Bootmenü ablegen. Das ist ersteinmal übersichtlich und ein Crash des Kernels aus dem Betriebsystem heraus ist sehr unwarscheinlich, da dies partitionsübergreifend passieren müsste. Zudem ist es ist möglich diverse Emulatoren direkt zu starten (z.B. den Linux-basierten CD32 Emulator am Peg) ohne vorher ein ganzes Betriebsystem laden zu müssen. Weiters kann man so dem MOS-Kernel sog. Bootargumente mitgeben, womit es möglich wird, MOS in die Early-Startup zu booten oder das Booten von einer bestimmten Partition zu erzwingen (egal was in der Bootprio steht), und noch einiges mehr.

Das Einrichten der Platte kann von der MOS-LiveCD aus erfolgen, oder wenn auf einer HD schon MOS ist, macht man es auf einer neuen Platte am 2. IDE/Sata-Port oder hängt einfach eine HD per USB ans System. Wichtig ist nur, das HDConfig sie findet!
Beim Efika geht das mit der LiveCD nicht - man muss daher den Weg über ein Boot.img und tftp-Server gehen, oder woanders einen USB-Stick/HD einrichten. Dazu später mehr. Wenn bereits eine Installation auf der internen HD da ist, kann man eine neue HD natürlich auch per USB einrichten.

Vorab überlegen sollte man sich schon, ob man alles auf eine Platte schaufelt, oder mit 2 Platten arbeitet (zumindest auf MACS mit 2 Sata/IDE, oder dem Peg2 ist das zu überlegen). Wenn man natürlich ein 2 TB-Monster verbaut hat reicht auch eine! Auf PB/Minis gehts sowieso (fast) nicht anders. Fast, weil es auch über USB-Port möglich ist, sowohl MOS als auch OSX zu laden - siehe dazu Tutorial "Alternative Bootmöglichkeiten..." . Der Efika ist ein Sonderfall - dazu später mehr.

Wichtig: Wenn schon MOS oder MacOS auf einer Platte installiert ist, kann man das 2. System nur dann auf dieser Platte dazuinstallieren, wenn noch genügend, nicht benutzter Platz in einer eigenen Partition vorhanden ist. Ein Verkleinern einer bestehenden Partitionen geht ohne Datenverlust nicht (zumindest bei MOS, bei OSX hatte ich auch keinen Erfolg damit)!
In dem Fall: 2. Platte verwenden - wo es geht (bei meinen PB/Minis lade ich OSX über USB). Wenn nur eine Platte möglich ist muss man alles neu installieren.

Los geht's:

Zu allererst muss der Rootblock-Typ gewählt werden: Am Mac ist das natürlich MAC und am Peg/Efika der altbekannte RDB. Das machen wir in HDConfig.

Rootblock_HD.jpg
Bild Rootblock_HD

Dann legen wir die Partitionen an. Zuerst die Partition "Boot" mit 500MB und wählen HFS als Dateisystem. Diese darf NICHT bootbar sein (MOS könnte sonst Probleme haben). Die einzige Partition die bootbar sein darf/muss ist nur die MorphOS-Systempartition.

HD_Conf_Boot.jpg
Bild HD_Conf_Boot

Danach kommen die weiteren Partitionen für das MOS-System (hier Sys_OS), Work, Cache, und was man sonst noch so will.
Sys_OS sollte mit SFS Dateisystem angelegt werden und zwar mit Bootpriorität 0. Alle anderen Partitionen können SFS, ICE, NTFS oder was weis ich sein - aber keinesfalls bootbar.
Wer ICEFS verwenden will, muss dieses am Mac in der Systempartition in L: abgelegt haben oder am PEG/Efika in den RDB laden. Siehe dazu die Doku für ICEFS.

Im folgenden Bild sieht man eine vollständige Partitionierung eines G5 mit 2 Platten am SATA und einer Compactflash am internen IDE und noch einem USB-Stick.

Beispiel_Part_HD.jpg
Bild Beispiel _Part_HD

Am ide.device:0 (am Mac bezeichnet MOS den Sata-Bus auch als IDE) ist die Bootpartition, danach folgen die MorphOS-Partitionen. Auf der zweiten HD (ide.device:1) liegt das komplette MacOSX (Partition MacOS) und danach noch von MOS aus nutzbare Partitionen (brauche für den Mac nicht soviel Platz). Aber wie man sieht, reicht dem Mac ein 120GB-Partition mehr als aus - aber das kann sich jeder selber aussuchen.

Interessant vielleicht noch das 2nd.ide.device des G5: Das ist der IDE-Bus an dem das DVD hängt. Der hat natürlich auch noch einen 2. Kanal, welchen ich hier für eine Compactflash-Karte verwendet habe. Darauf befindet sich ein komplettes "MorphOS-Notsystem", falls es einmal ein Problem gibt. Hat sich schon ein paar mal bewährt.......
Da sich hier eine weitere MorphOS-Systempartition befindet, ist diese mit -5 priorisiert, damit sie im Normalbetrieb nicht irrtümlich "zum Zuge" kommt.

Hat man nur eine Platte verbaut, kann es so aussehen:

HD_Part_singleHD.jpg
Bild HD_Part_singleHD

Am Peg/Efika sieht das gleich aus, nur das sowohl Boot- als auch Systempartition SFS formatiert werden. Für alle anderen Partitionen gilt obiges.

Peg_HD.jpg
Bild HD_Part_PEG

DH0/DH1/Swap gehören zu Amiga OS4
Auf einer 2. Platte ist Debian-Linux installiert (der Debian-Installer nennt die 3 Partitionen alle dhx - sehr creativ!).

Die Änderungen sind nun auf der Platte abzuspeichern und HDconfig zu beenden.
Nachdem dies nun abgeschlossen ist, müssen wir die Partition Boot und Sys_OS formatieren. Ich habe sie einfach nur Boot: und System: genannt. Möglicherweise muss dazu neu von der LiveCD gebootet werden. Natürlich müssen irgendwann auch die restlichen, neu angelegten Partitionen formatiert werden

Jetzt muss als erstes der MOS-Kernel (boot.img) auf Boot: kopiert werden. Dieser befindet sich auf der LiveCD.

Für die 32-Bit-Macs (G4) findet man diesen in mac_ppc32 und enstprechend für die 64_Bit-Macs (G5) in mac_ppc64 (wer hätte das gedacht?)
Für den Peg ist das im Wurzelverzeichnis der CD befindliche boot.img schon das richtige. Für den Efika heist es bootefika.img und muss nach dem Kopieren in boot.img umbenannt werden. Achtung: Für den PEG1 heist es bootpeg1.img und muss auch zu boot.img umbenannt werden.

Danach wird die Systempartition befüllt: Dazu im Dateifenster der LiveCD "Alle Dateien anzeigen" auswählen und alle Verzeichnisse (nur diese) wie sie sind nach System: verschieben. Applications und Games braucht man da nicht unbedingt - die können später auch auf andere Partitionen kopiert werden. So einfach kann man MOS installieren....

Jetzt prüfen wir ob die MOS-Installation passt. Dazu gehen wir in die OF-Konsole:

Pegasos/Efika:
> boot ide:0 boot.img [Enter]

Mac:
> boot hd:,\boot.img [Enter]

Der Kernel wird jetzt von der 1. Partition (Boot: ) geladen und gestartet. Der Kernel sucht sich die Bootpartition mit der höchsten Priorität und fährt (hoffentlich) MorphOS hoch. (Achtung: Mit 1. Partition ist hier die erste in HDConfig angelegte Partition gemeint. Die Zählweise der OF wäre anders!)
 
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Amigaharry

Kult Mitglied
Wenn MorphOS bootet gehts ans Eingemachte:

Anpassen der Firmwarevariablen und erstellen des Bootmenü-scripts!

Wäre ja irgendwie blöd beim Start immer in die OF die bootcommands einzutippen! Also automatisieren wir das und machen es gleich auch noch komfortabel!
Dazu gehen wir in die MAC OF-Konsole und tippen ein (gilt auch für Efika/PEG):

>printenv [Enter]

Jetzt erscheint eine Tabelle mit allen voreingestellten Environmentvariablen mit ihren IST-Werten und den Default-Werten (auf die sie bei einem Systemreset zurückgesetzt werden):

printenv printenv (ist) printenv (default) -------------- Partition: common -------- Signature: 0x70 --------------- little-endian? false false real-mode? false false auto-boot? true true diag-switch? false false fcode-debug? false false oem-banner? false false oem-logo? false false use-nvramrc? false false use-generic? false false default-mac-address? false false scroll-lock true true skip-netboot? true false real-base -1 -1 real-size -1 -1 load-base 0x800000 0x800000 virt-base -1 -1 virt-size -1 -1 logger-base -1 -1 logger-size -1 -1 pci-probe-mask -1 -1 screen-#columns 100 100 screen-#rows 40 40 selftest-#megs 0 0 boot-volume 3 3 gmt-offset 0 0 boot-device hd:,\menue hd:,\\:tbxi boot-file boot-screen screen screen console-screen screen screen diag-device enet enet diag-file ,diags ,diags input-device keyboard keyboard output-device screen screen input-device-1 /ipc /ipc output-device-1 /ipc /ipc mouse-device mouse mouse oem-banner oem-logo nvramrc boot-command boot mac-boot default-client-ip default-server-ip default-gateway-ip default-subnet-mask default-router-ip boot-script aapl,pci Use PRINT-AAPL,PCI to view ram-size 0x18000000 boot-args aapl,tdm-units platform-uuid 00000000 00001000 80000014 510cd328 skip-netboot
Interessant sind für uns die Variablen boot-device, boot-file und boot-command. Diese setzen wir nun auf (zuerst für den Mac):

Mac:

> setenv boot-device hd:,\menue [Enter]
(direkter Hardwarepfad auf die 1. HD am SATA und die 1. Partition (hier jetzt Boot:) darauf. Wenn andere HD/Partition gewünscht ist, hier anpassen)

> setenv boot-file menue [Enter]
> setenv boot-command boot [Enter]

Pegasos/Efika:

> setenv boot-device /pci/ide/disk@0,0:0 [Enter]
(Hier wird der direkte Hardwarepfad auf die 1. Partition der 1. HD am IDE gesetzt. Wenn andere HD/Partitionen ist hier anzupassen!)

> setenv boot-file menue [Enter]
> setenv boot-command boot [Enter]
> setenv auto-boot-timeout 1000 [Enter] ; verkürzt die Delayzeit beim Booten!
> setenv auto-boot? true [Enter]

Damit versucht jetzt der Mac/Peg/Efika ein File mit dem Namen "Menue" von der HD am ersten SATA/IDE-Kanal und der 1. Partition darauf zu laden und auszuführen. (Achtung: Mit 1. Partition ist hier die erste in HDConfig angelegte Partition gemeint. Die Zählweise der OF wäre anders!)
Dieses File "menue" ist unser Forth-Startscript, welches wir jetzt erstellen werden.

Das Forth-Startscript:

Natürlich braucht jetzt niemand Forth zu erlernen umd so ein Script zu erstellen. Wir nehmen ein bestehendes und passen es an.
Hier das Beispiel für meinen Mac, das natürlich etwas mehr macht als nur MOS und OSX zu booten. Es ist aber leicht an die eigenen Gegebenheiten anpassbar.

\ FORTH - Script generated by BootCreator 1.2 (25.01.2007) by Marcin Kurek (Morgoth/D-CAPS) \ Adaption by Amigaharry \ \ terminal control stuff \ : .printf fb8-write drop ; : .crlf " "(0d 0a)" .printf ; : .clear " "(0C)" .printf ; : .cr " "(0d)" .printf ; \ \ boot menu stuff \ : my-max-boot-num 9 ; : my-boot-default 1 ; : my-boot-delay d# 130 ; \ unit = 200 ms : my-print-menu ( -- ) .clear .crlf " Wellcome to PowerPC-G5 (7.3) Workstation, CPU: Dual 970FX / 2300MHz / FSB1150 MHz, 4GB RAM / 128MB VRAM" .printf .crlf " Registrated to xxxxxxxxxxxxx" .printf .crlf .crlf " User: Admin, Hostname: G5, Domain: Workgroup, IP: xxx.xxx.xxx.xxx, Ethernet: xx:xx:xx:xx:xx:xx" .printf .crlf " System-setup passed - please set your choice!" .printf .crlf .crlf " ======= Boot Menu =========================================" .printf .crlf " " .printf .crlf " 1: MorphOS (default)" .printf .crlf " 2: MacOSX (internal HD)" .printf .crlf .crlf " 3: MacOS (from USB-port!)" .printf .crlf " 4: CD-ROM (insert CD)" .printf .crlf .crlf " 5: MorphOS BootMenu" .printf .crlf .crlf " 6: Mac-Multiboot-Menue" .printf .crlf " 7: Target-Mode (Firewire)" .printf .crlf .crlf " 8: ROM-Boot from built-in CF (protected mode)" .printf .crlf .crlf " 9: OpenFirmware" .printf .crlf .crlf " Please press 1-9 or wait for auto boot" .printf .crlf .crlf " -----------------------------------------------------------" .printf .crlf " Openfirmware commands:" .printf .crlf .crlf " Eject cd: eject cd" .printf .crlf " .status systemstatus" .printf .crlf " dump-properties full information about this PC" .printf .crlf " dev / ls list of all devices" .printf .crlf " Reboot: boot" .printf .crlf " Shutdown: shut-down" .printf .crlf .crlf ; : my-boot-case ( num -- ) .crlf case 1 of " boot hd:,\boot.img ramdebug BD=Sys_OS" eval endof 2 of " boot sd1:,\\:tbxi" eval endof 3 of " boot ud:,\\:tbxi" eval endof 4 of " boot cd:,\\:tbxi" eval endof 5 of " boot hd:,\boot.img ramdebug BM BD=SYS_OS" eval endof 6 of " multi-boot" eval endof 7 of " target-mode" eval endof 8 of " boot cd1:,\boot.img BD=CF-SYS" eval endof 9 of abort endof endcase ; : my-input-num ( wait-period max-boot-num default-num -- boot-num ) 1 \ loop-inc = 1 3 pick 0 do " ." .printf \ 0d emit \ ." press 1-" ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc ) \ 2 pick ascii 0 + emit \ dup 1 = if \ ." within " \ 3 pick i - d# 10 / .d \ ." seconds" \ then \ ." (default: " \ over ascii 0 + emit \ ." ) : d# 100 ms key? if key ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc key ) dup 0d = if \ return pressed drop leave then ascii 0 - ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc num ) dup 1 5 pick ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc num num 1 max-boot-num ) between if rot drop swap leave then ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc num ) 2drop 0 \ loop-inc = 0 then dup +loop drop ( wait-period max-boot-num boot-num ) nip nip ; " screen" output dev screen " "(0000000000aa00aa0000aaaaaa0000aa00aaaa5500aaaaaa)" drop 0 7 set-colors " "(5555555555ff55ff5555ffffff5555ff55ffffff55ffffff)" drop 8 15 set-colors erase-screen device-end f to foreground-color 0 to background-color my-print-menu my-boot-delay my-max-boot-num my-boot-default my-input-num my-boot-case

Die relevante Variable ist my-max-boot-num. Sie ist an die gewünschten Einträge im Bootmenü anzupassen. In meinem Fall sind es 9 Einträge, wie man auch
dann unten sieht. Alle Zeilen, welche mit " beginnen und mit " enden, sind Textzeilen und .crlf ist ein Zeilenvorschub. Hier kann man ändern was man will - aber unbedingt auf Syntax achten. Die Satzzeichen " . ; usw. sind essentiell, ebenso die Leerzeichen nach einem "
Die Funktion der Tasten 1-9 ist wie folgt:

1. booten von MorphOS von der 1. Platte/1. Partition (hd:,\) = default!
2. booten von OSX von der 2. Platte (dazu später mehr)
3. booten von OSX von einem USB-Anschluss (auch dazu später mehr)
4. booten von CD (OSX oder MOS oder auch Linux)
5. booten von MorphOS in das Early-Startup-Menue
6. Aufrufen des Apple-Multiboot-Screens
7. Booten im Target-Mode von Firewire (nur OSX oder Linux - MorphOS hat keinen FW-Stack im Kernel)
8. Booten von Compactflash (sowohl Kernel als auch MOS-System)
9. Abbruch in die Konsole


Natürlich muss man nicht 9 Positionen haben - dann eben rauslöschen (im Text- und im case-block) was man nicht braucht, neu nummerieren und my-max-boot-num anpassen - thats it! Wenn wer damit nicht klar kommt: können wir im Anhang darunter Schritt für Schritt durchexerzieren.
 
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Amigaharry

Kult Mitglied
Die Aktion, die bei der jeweiligen Taste ausgeführt wird, seht ihr im Funktionsblock zwischen den Fallbefehlen case und endcase. Hier kann sowohl das aufzurufende Bootfile oder der Hardwarepfad geändert werden. Das gilt speziell für das Booten von MOS/Linux/MacOS von einer Platte, den hier kann es nötig werden, für MacOS und Linux die richtige Partition aufzurufen. Normalerweise findet die OF des Mac den Bootloader BootX selber, da der als tbxi-file gekennzeichnet ist. Klappt aber nicht bei jeder Firmwareversion immer. Dazu siehe Tutorial "Alternative Bootdevices....".
Ich denke, das Script ist großteils selbsterklärend. Am Besten ihr kopiert das Script von hier raus in einen Editor und passt es euren Gegebenheiten an. Dann speichert ihr es unter dem Namen menue auf die Boot-Partition (Boot:)
Für PEG und Efika nehmt bitte die nachfolgenden Scripte.

Wenn ihr jetzt bootet, sollte das Bootmenü aufgerufen werden und per default der erste Eintrag gestartet werden.
Wenn ihr von anderen Partitionen/Platten booten möchtet, als die hier vorgeschlagenen, müsst ihr euch die Zählweise der Partitonen und Portkanäle für den jeweiligen Rechner ansehen. Das findet ihr in den Unterlagen zur Openfirmware, bzw. beschreibe ich es weiter unten noch (oder ihr postet es hier dann, wenn ihr gar nicht klar kommt).

Jetzt noch ein Bootmenü für den Peg, bei dem ich das trieste monochrome Erscheinungsbild etwas mit Farbe und Tönen aufgepeppt habe:
\ FORTH - Bootscript PEGASOS (Server) \ Color/Tone enhanchement by Amigaharry \ \ terminal control stuff \ : TTY.CSI d# 27 EMIT ASCII [ EMIT ; : TTY.HOME TTY.CSI ASCII H EMIT ; : TTY.CLR_EOS TTY.CSI ASCII J EMIT ; : TTY.HOME_CLR TTY.HOME TTY.CLR_EOS ; : esc d# 27 emit [char] [ emit ; : white esc ." 37m" ; : plain esc ." 00m" ; : home esc ." H" ; : ceos esc ." J" ; : page home ceos ; : red esc ." 31m" ; : green esc ." 32m" ; : yellow esc ." 33m" ; : blue esc ." 34m" ; : reverse esc ." 7m" ; : bwhite esc ." 47m" ; : bblack esc ." 40m" ; : blink esc ." 5m" ; : blinkoff esc ." 0m" ; \ \ boot menu stuff \ : my-max-boot-num 8 ; : my-boot-default 1 ; : my-boot-delay d# 100 ; \ unit = 100 ms : my-print-menu ( -- ) TTY.HOME_CLR white ." Wellcome to PEGASOS PowerPC Core-Menue V1.01" cr ." " cr ." Open Firmware booting complete - please select your prefered system: " cr ." " cr ." " cr green blink ." 1: Harddisk -> MorphOS (default)" cr blinkoff white ." 2: Harddisk -> AmigaOS4" cr ." 3: Harddisk -> CD32 Emulation" cr blue ." 4: Harddisk -> Debian 6 GNU/Linux" cr yellow ." 5: CD-ROM -> MorphOS emercency (Insert CD MorphOSBoot first)" cr ." 6: Harddisk -> MorphOS (Bootmenue - debug)" cr white ." 7: Shut-down " cr ." 8: Any other key -> **Break** (Return to Open Firmware) " cr ." " cr red bwhite reverse ." Boot MorphOS (last working config) from build-in ROM: Type <boot cf> in OF" reverse bblack cr white ." " cr \ \ some sound stuff \ 80 200 play-tone 80 400 play-tone 80 300 play-tone ; : my-boot-case ( num -- ) ." " cr case 1 of " ide:0 boot.img rd rds 1" endof 2 of " ide:0 bootOS4" endof 3 of " ide:0 cd32" endof 4 of " ide:0 vmlinuz-2.6.32-5 root=/dev/hdd1" endof 5 of " cd boot.img" endof 6 of " ide:0 boot.img rd rds 1 bm" endof 7 of " shut-down" endof 8 of " none" endof endcase ['] $boot catch drop user-abort ; : my-input-num ( wait-period max-boot-num default-num -- boot-num ) 1 \ loop-inc = 1 3 pick 0 do 0d emit ." Press key 1-" ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc ) 2 pick ascii 0 + emit dup 1 = if ." during the next " 3 pick i - 10 / .d ." seconds" then ." (Default: " over ascii 0 + emit ." ) : " d# 100 ms key? if key ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc key ) dup 0d = if \ return pressed drop leave then ascii 0 - ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc num ) dup 1 5 pick ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc num num 1 max-boot-num ) between if rot drop swap leave then ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc num ) ." " cr ." ------------------------- " cr ." " cr ." type boot for reboot" cr ." type reset for restart" cr ." type shut-off to shut down" cr abort then dup +loop drop ( wait-period max-boot-num boot-num ) nip nip 100 500 play-tone ; my-print-menu my-boot-delay my-max-boot-num my-boot-default my-input-num my-boot-case

Position 2 bootet OS4. Dazu wird der OS4-Bootloader (bootOS4) in der kleinen Boot-Partition abgelegt und dann von dort aufgerufen. Der Bootloader findet seine Bootpartition selber und startet dort das Laden der Kickstartmodule. Damit das funktioniert, muss eine neue Environmentvariable angelegt werden:

> setenv OS4_Bootdevice auto [Enter]

Unschwer zu erkennen, das man hier auch direkt die HD/Partition angeben könnte.
Normalerweise wird die aber schon vom OS4-Installscript angelegt - betrifft nur User, welche sich ihre OS4 manuell installieren. Diese User sollten auch gleich noch

setenv OS4_bootcommandline (dummy) setenv boota_timeout 5

anlegen.
Noch ein kleiner, nicht ganz unwichtiger Tipp für OS4/MOS-Systeme: Wenn ihr unter MOS ICEFS-Partitionen verwendet, müsst ihr die im RDB ausschalten (in HDConfig), sonst bootet OS4 nicht durch. Ist aber kein Beinbruch, da MOS die Partitionen automatisch beim Hochfahren aktiviert, wenn sich das ice.filesystem in L: oder dem RDB befindet.

Und noch eins für den Efika (der kann aber keine Töne):

\ FORTH - Bootmenuescript for <CHRP> compatible platforms \ \ terminal control stuff \ \ forth decimal : TTY.CSI d# 27 EMIT ASCII [ EMIT ; : TTY.HOME TTY.CSI ASCII H EMIT ; : TTY.CLR_EOS TTY.CSI ASCII J EMIT ; : TTY.HOME_CLR TTY.HOME TTY.CLR_EOS ; : esc d# 27 emit [char] [ emit ; : white esc ." 37m" ; : plain esc ." 00m" ; : home esc ." H" ; : ceos esc ." J" ; : page home ceos ; : red esc ." 31m" ; : green esc ." 32m" ; : yellow esc ." 33m" ; : blue esc ." 34m" ; : blink esc ." 5m" ; : font12 esc ." 60m" ; : blinkoff esc ." 0m" ; : swapcol esc ." 7m" ; : bred esc ." 41m" ; : bwhite esc ." 47m" ; : bblack esc ." 40m" ; \ \ boot menu stuff \ : my-max-boot-num 5 ; : my-boot-default 1 ; : my-boot-delay d# 100 ; \ unit = 100 ms : my-print-menu ( -- ) TTY.HOME_CLR ." Wellcome to EFIKA PowerPC Core-Menue V1.2" cr ." " cr ." Open Firmware booting complete - please select your prefered system: " cr ." " cr ." Bootselector-Menu" cr ." " cr green blink ." 1: Harddisk -> MorphOS (default)" cr blinkoff white ." 2: Netboot -> MorphOS-Installimage (start TFTP-Server first)" cr ." 3: USB -> MorphOS (Backup)" cr yellow ." 4: Harddisk -> MorphOS Early Startup" cr white ." 5: Any other key -> **Break** (Return to Open Firmware) " cr ." " cr ." ------------------------------------------------------------" cr red ." If TFTP-Server does'nt have IP 192.168.0.6 please boot with:" cr ." <boot eth:<ServerIP>, install.img>" cr white ." " cr \ \ some sound stuff (only Pegasos) \ \ 70 250 play-tone \ 80 400 play-tone \ 80 300 play-tone ; : my-boot-case ( num -- ) ." " cr case 1 of " ide:0 boot.img rd 0 rds 1" endof 2 of " eth:192.168.0.6, install.img" endof 3 of " " endof 4 of " ide:0 boot.img rd rds 1 BM" endof 5 of " none" endof endcase ['] $boot catch drop user-abort ; : my-input-num ( wait-period max-boot-num default-num -- boot-num ) 1 \ loop-inc = 1 3 pick 0 do 0d emit ." Press key 1-" ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc ) 2 pick ascii 0 + emit dup 1 = if ." during the next " 3 pick i - d# 10 / .d ." seconds" then ." (Default: " over ascii 0 + emit ." ) : " d# 100 ms key? if key ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc key ) dup 0d = if \ return pressed drop leave then ascii 0 - ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc num ) dup 1 5 pick ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc num num 1 max-boot-num ) between if rot drop swap leave then ( wait-period max-boot-num default-num loop-inc num ) TTY.HOME_CLR abort ( -- ) then dup +loop drop ( wait-period max-boot-num boot-num ) nip nip \ 70 500 play-tone ; my-print-menu my-boot-delay my-max-boot-num my-boot-default my-input-num my-boot-case

Schaut nicht so schlecht aus, oder? Die Pos 1 blinkt dabei......
pb270102.jpg

Wie unschwer zu erkennen ist, unterscheiden sich die Scripte im Wesentlichen nur marginal.
MacOS und Linux können nun mittels ihrer jeweiligen Installer installiert werden.
 
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Amigaharry

Kult Mitglied
Jetzt müssen wir uns aber auch noch den nicht ganz so trivialen Problemen widmen:

Wie bringe ich MacOSX auf die Platte?

a) mit originaler Installations- DVD. Einfach auf die dafür vorgesehene Partition bügeln. Wie man die Partitionen in der OF zählt, damit man im Bootmenü die Richtige aufruft, schreibe ich noch weiter unten.

b) ich habe schon eine Installation am Rechner und muss aber neu partitionieren!

Glücklich wer eine FireWireplatte hat! (Keine Angst, geht auch mit USB-Platte/Stick).
Auf der FW-HD (oder USB-HD/Stick) mit dem Festplattendienstprogramm unter MacOSX die bestehende Installation klonen (Funktion "Wiederherstellen")
Später dann von FW oder USB MacOS booten und die Installation wieder "Zurückklonen". Das geht unter FW recht einfach (-> Target-Mode), aber nicht unter USB. Der Mac kennt USB-Boot nicht - zumindest nicht in seinem Multi-Bootmenü. Aber wir haben ja die OF.
Wenn man beim Einschalten des Mac eine USB-Stick oder HD einsteckt, legt die OF ein logisches Device ud: an, welches einen Hardwarepfad auf diesen Stick/HD enthält. Damit ist ein Booten von USB schon wieder möglich:

>boot ud:,\\:tbxi

Damit wird ein tbxi signiertes File am Stick/HD gesucht und gebootet. Das einzige tbxi-file in der Mac-Installation ist der Bootloader BootX.

Dummerweise geht das nicht in jedem Mac - ältere Firmwareversionen legen kein ud: an! Das geht zwar trotzdem, ist aber aufwändiger, da man hier tief in die Hardwarepfade der Device-Struktur hinein muss. Manche PB haben auch Probleme im erkennen des Bootloaders, weswegen der direkt aufgerufen werden muss. Dazu muss man aber mehr über die Zählweise der Partitionen unter der OF, über das NV-RAM und über die Art der vom MacOS erwarteten Bootumgebung in der OF wissen.
Das würde hier aber den Rahmen sprengen, weswegen ich das in einem eigenen Tutorial abhandle (siehe Tutorial "Alternative Bootdevices....")

Wie boote ich den Efika das erste Mal mit MorphOS (wenn keines installiert ist oder ich die Platte neu partitionieren muss)?

a) Ich richte eine CF oder HD (für den internen IDE-Port) an einem anderen MOS-Rechner ein und verpflanze sie dann in den Efika. Was man hier wissen sollte: MOS unterstützt im EFIKA nur einen IDE-Kanal, obwohl er 2 hat! D.h. 2 Geräte am IDE ist nicht möglich. Habe dazu beim MOS-Team angefragt: Vielleicht kommt's irgendwann einmal noch - wenn ein Entwickler langeweile hat (gilt auch für den nicht unterstützten RS232).

b) Ich partitioniere einen bootbaren(!) Stick mit Bootprio=20 in SFS und nenne ihn USBboot (= Device-Name in der HDConfig), formatiere ihn und nenne ihn auch so oder irgendwie anders (ist egal), kopiere das MOS-System mit dem richtigen boot.img im Hauptverzeichnis darauf (-> bootefika.img in boot.img umbenennen) und boote aus der OF mit:

>boot hd0:0 boot.img bd=USBBoot

Wichtig: Das Argument bd (Bootdevice) zwingt den Efika auf das Device USBBoot (kein " : " am Ende des Namens!). Genaugenommen sollte bd gar nicht nötig sein und MOS seine Bootpartition selber finden, aber ich habe da schon merkwürdiges erlebt......

c) Ich richte einen tftp-Server auf einem anderen Rechner ein (für Amiga und MOS-Rechner gibt's sowas im Aminet) und boote via Netzwerk ein MorphOS-install.img.
Dieses Image ist eine rudientäre MOS-Installation, die komplett im Speicher gehalten wird, jedoch das Einrichten und kopieren/installieren von Festplatten erlaubt.
Warum dieses Image: Weil der MorphOS-Kernel keinen TCP/IP-Stack eingebaut hat. Das bedeutet nach dem Laden des boot.img wäre schluss.
Blöderweise stellt die MOS-Webseite dieses Image nicht mehr zum Download bereit. Ich habe es allerdings und wer's braucht: PN.
Es gibt zwar ein USB-Image zum Download, welches man auf einer Windoof-Kiste auf einen Stick entpacken muss. Aber ich habe es am Efika nicht zum Laufen gebracht - warscheinlich mache ich da was falsch....oder auch nicht.....k.A.

Das Install.img ins Hauptverzeichnis des tftp-Servers kopieren und diesen starten.

> boot eth:192.168.xxx.xxx, install.img

Die IP ist natürlich die Adresse des Servers.

Wie boote ich den Pegasos erstmalig ohne vorhandene Platteninstallation oder wenn die Platte neu partitioniert werden muss?

Nur über die LiveCD! Oder HD woanders einrichten. Oder 2. Platte (bzw. CF) mit Notinstallation (wenn man denn eine hat....) verwenden - der Peg hat ja 4 IDE-Kanäle.....

Gibt aber noch die Möglichkeit über tftp-Server und weiter über USB-Stick zu booten (siehe dazu Tutorial "Alternative Bootdevices...."). Praktisch, wenn das DVD auch tot, sowie das System auf den HDs zerschossen ist und man sich so komplett ausgesperrt hat.
 
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Amigaharry

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Welche Bezeichnung haben die Datenträger an den verschiedenen Ports?

Eine HD kann ja beim MAC am Sata-Bus hängen, wo 2 Kanäle möglich sind. Beim G5 gibts dann noch zusätzlich 2 IDE-Kanäle (für DVD und der 2. ist frei). Bei einem MIni oder PB ist das natürlich obsolet, da am 2. Kanal immer die DVD hängt. Somit bleibt für die HD sowieso nur der 1. Kanal.
Am Efika ist das ähnlich, da MOS sowieso nur den 1. Kanal des IDE-Busses nutzt. In der OF oder Linux sind beide Kanäle unterstützt. In einem Multibootsystem muss MOS daher immer auf einem Datenträger am Kanal 1 liegen. Linux kann auch auf einer 2. HD installiert sein - sie ist von MOS aus dann aber nicht sichtbar.
Beim Pegasos gibts wiederum 2 IDE-Ports mit je 2 Kanälen - also sind 4 Datenträger möglich (3x HD + DVD)

Man sieht schon: Man hat viele Möglichkeiten einen Datenträger irgendwo anzuschließen. Um davon aber zu booten, muss man der OF jedoch sagen, wo der hängt und auf welcher Partition das zu bootende File liegt.
Nun stellt die OF sog. Devicealiase zur Laufzeit zur Verfügung. D.h. es gibt vordefinierte Devices, welche den Hardwarepfad zu den jeweiligen Datenträgern (eigendlich zu den Ports) enthalten. Der große Vorteil der OF ist es, das man sich auch selbst spezifische Devices mit direktem Pfad anlegen (und resetfest abspeichern) kann. Das erweist sich als äusserst nützlich bei älteren OF-Versionen, die beispielsweise für die USB-Ports keine Devices zur Laufzeit anlegen (können). Um zu sehen, welche Devices die OF anlegt, geben wir in der Konsole

> devalias [ENTER]

ein. Eine Liste aller momentan (!) verfügbaren Devices wird aufgelistet.
Betrachten wir das jetzt bei den verschiedenen Rechnern:

für den Mac-G5 sieht das so aus (analog für die G4-Maschinen):

devalias devalias keyboard /pseudo-hid/keyboard mouse /pseudo-hid/mouse eject-key /pseudo-hid/eject-key pci0 /pci@0,f0000000 ipc /ipc scca /ht/pci@1/mac-io/escc/ch-a nvram /nvram uni-n /u3 u3 /u3 dart /u3/dart uni-mpic /u3/mpic ui2c /u3/i2c cpu0 /cpus/@0 cpu1 /cpus/@1 cpu2 /cpus/@2 cpu3 /cpus/@3 mac-io /ht/pci@1/mac-io k2-mac-io /ht/pci@1/mac-io More [<space>,<cr>,q,a] ? macio-mpic /ht/pci@1/mac-io/mpic via-pmu /ht/pci@1/mac-io/via-pmu rtc /ht/pci@1/mac-io/via-pmu/rtc sccb /ht/pci@1/mac-io/escc/ch-b ki2c /ht/pci@1/mac-io/i2c usb0 /ht/pci@1/@8 usb1 /ht/pci@1/@9 usb-1a /ht/pci@1/@8 usb-1b /ht/pci@1/@9 sata /ht/pci@5/k2-sata-root k2-sata /ht/pci@5/k2-sata-root hd /ht/pci@5/k2-sata-root/k2-sata@0/disk@0 ultra0 /ht/pci@5/k2-sata-root/k2-sata@0/disk@0 sd0 /ht/pci@5/k2-sata-root/k2-sata@0/disk@0 ultra1 /ht/pci@5/k2-sata-root/k2-sata@1/disk@0 sd1 /ht/pci@5/k2-sata-root/k2-sata@1/disk@0 enet /ht/pci@4/ethernet k2-enet /ht/pci@4/ethernet usb2 /ht/pci@2/@b usb3 /ht/pci@2/@b,1 usb-2a /ht/pci@2/@b usb-2b /ht/pci@2/@b,1 usb-2c /ht/pci@2/@b,2 uata /ht/pci@3/ata-6 cd /ht/pci@3/ata-6/disk@0 cd1 /ht/pci@3/ata-6/disk@1 fw /ht/pci@3/firewire k2-uata /ht/pci@3/ata-6 k2-cd /ht/pci@3/ata-6/disk@0 k2-fw /ht/pci@3/firewire pci /ht/pci@4 pci1 /ht/pci@1 pci2 /ht/pci@2 pci3 /ht/pci@3 pci4 /ht/pci@4 pci5 /ht/pci@5 pci6 /ht/pci@6 pci7 /ht/pci@7 wireless /ht@0,f2000000/pci@2/pci80211@1 sysclk /u3/i2c/i2c-hwclock@d2 vsp /vsp veo0 /vsp/veo@f9080000 veo1 /vsp/veo@f9180000 veo2 /vsp/veo@f9280000 first-boot /ht@0,f2000000/pci@5/k2-sata-root@c/k2-sata second-boot /ht@0,f2000000/pci@3/ata-6@d/disk last-boot /ht@0,f2000000/pci@4/ethernet screen /pci@0,f0000000/ATY,PitonParent@10/ATY,Piton_A@0 ok

Das sind jetzt eine ganze Menge an Devices mit ihren Hardwareadressen. Zum Glück brauchen wir nur wenige davon.

Das wichtigste Device ist hd. Es zeigt genau auf die HD am 1. SATA-Kanal und ohne weiter Parameter auf die erste (nutzbare) Partition darauf. In 99% aller Fälle ist das genau unsere Boot-Partition von der wir alle Betriebssysteme booten (Boot: ). Klar jetzt, warum es Sinn macht, alles von einer Partition zu booten?
Müssen wir aber von einer anderen Partition booten, muss man diese auch angeben. Z.B. um MacOSX zu booten, da hier ja der Kernel (bzw. Bootloader) nicht auf der Boot-Partition (Boot: ) liegt, sondern direkt in der MAC-Systempartition.

Sehen wir uns das bei einem Single-HD-System einmal an:

HD_Part_singleHD.jpg

Unter MOS würde jeder sagen, das die MAC-Partition die Nr. 11 (bzw. 13 wenn die Rootblöcke mitgezählt werden) hat. Ist leider falsch, da es noch einen versteckten Block am Anfang gibt, den die OF berücksichtigt. In der OF hat die Mac-Partition daher die Nummer 14!! Bitte nie vergessen - das ist rein Mac-spezifisch und einer der meisten Gründe für Fehler!

Hier würden wir also mit

> boot hd:14\\:tbxi [ENTER]

das MacOSX booten.

Wer oben in der Deviceliste genau hinschaut, sieht, das es mehrere Namen gibt, die auf dieselbe Hardwareadresse zeigen. Das hat teilweise historische Gründe. Jedenfalls kann man statt hd genauso gut sd0 oder ultra0 nehmen.

Will man von der HD am 2. SATA-Kanal booten, geht das mit sd1 oder ultra1, also z. B.

> boot ultra1:,\\:tbxi [ENTER]
> boot ultra1:14,\\:tbxi [ENTER]

Will man vom 2. IDE-Kanal des G5 booten so geht das wohl wenig überraschend so:

> boot cd1:,\\:tbxi [ENTER]

oder für Morphos

> boot cd1:,\boot.img [Enter]

Und ebenso wenig überraschend ist jetzt wohl klar, warum die Kurzform

boot cd [Enter]

von der DVD bootet (natürlich nur wenn ein tbxi-file auf der DVD/CD ist - sonst muss man es explizit angeben. Kann man ein bischen mit der startup-sequence
vergleichen: ist sie vorhanden, wird sie ausgeführt.

Jetzt sehen wir uns den Pegasos an:

Im Gegensatz zum Mac ist die Liste der Device-aliase überschaubar....
name "aliases" eth "/pci@80000000/ethernet@D" geth "/ethernet/port1" ide "/pci@80000000/ide@C,1/disk@0,0" hd "/pci@80000000/ide@C,1/disk@0,0" ide0 "/pci@80000000/ide@C,1/cdrom@1,0" cd "/pci@80000000/ide@C,1/cdrom@1,0" screen "/bootconsole" keyboard "/pci@80000000/isa@C/keyboard@i60"

Der Aufruf der Bootpartition erfolgt wie beim Mac mit dem logischen Device hd, welches auch hier wieder auf die erste Partition der ersten HD im primären IDE-Port hinweist. hd und ide sind hier wiederum gleichwertig, genauso wie ide0 und cd. Der erste IDE-Port im Peg ist jener, der näher zu den RAM-Sockeln liegt.

Die Bootsyntax ist zum Mac aber leicht verschieden:
> boot hd:0 boot.img > boot ide:0 boot.img
bootet beides den MOS-Kernel.

Schauen wir uns nochmal das obige Beispiel des PEG mit 2 HDs, einer CF und einem DVD anPeg_HD.jpg
Am 1. IDE-Port auf Kanal 1 hängt die Hauptplatte (ide.device:0). Darauf wiederum die kleine Boot-Partition. Danach alles für Morphos, bis zu DH0, DH1 und Swap - diese Partitionen gehören zu AmigaOS4. Die OS4-Installationsroutine legt den eignen Bootloader auch in Boot: ab (bzw. kann man es so einstellen).
Am 2. Kanal (ide.device:1) hängt eine Compactflash mit einem MOS "Notsystem" - eine nackte Installation, die sich auch ganz gut zum Testen von Programmen eignet (oder eine anderes MOS-System: Z.B. MOS 3.9 oder ein Linux_UAE - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!)
Booten würde man das mit:

> boot CF boot.img BD=Sys_ROM

Wobei CF ein von mir permanent angelegtes Devicealias ist

> devalias CF /pci/ide/disk@0,1:0

Hinweis: Ablegen als permanentes devalias geht analog zum MAC und auch am PEG kann es sein das man das NV-RAM erst aktvieren muss! Selbiges gilt für den EFIKA.
Im 2. IDE-Port auf Kanal 1 (ide.device:2) hängt die DVD. Da sie nicht in HDConfig bearbeitbar ist, taucht sie auch nicht auf. Last but not least hängt am 2 Kanal (ide.device:3) noch eine HD mit Debian Linux. Es ist sehr empfehlenswert, wenn möglich, für Linux eine eigene HD zu verwenden.
 
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Amigaharry

Kult Mitglied
Im Unterschied zur Mac OF zählt die SmartFirmware des Peg/Efika die Partitionen wie MorphOS. D.h. die Partition Boot ist die Partition 0, SysOS ist Partition 1, usw.
Dementsprechend liefert
> ls hd:0
oder
> ls hd:1

den Inhalt von Boot oder Sys_OS. Leider kann die Firmware nur Inhalte bis Partitionsgrößen von <4GB anzeigen (das ist aber für Bootaufrufe unerheblich, da die Bootpartition nie so groß ist und nachdem der Kernel die Maschine übernommen hat, diese Grenzen entfallen). Bei größeren Partitionsgrößen merkt man zwar das sie da sind (er "tut" was), aber man bekommt keine Ausgabe.

Um z.B. von der Compactflash zu booten gibt man

> boot hd0:0 boot.img BD=Sys_ROM [ENTER]

ein. hd0:0 zeigt auf die den 1. IDE-Port, aber den 2. Kanal und die erste Partition (siehe oben die Devicealiase!) Vergleiche den Pfad für CF, meines devicealiases, wie weiter oben beschrieben - er tut genau dasselbe wie hd0. PCI und IDE sind einfach nur die devaliases (Hardwareadresse) für den PCI- und IDE-Bus. Viele Wege führen nach Rom!

Etwas anders ist das wiederum bei Linux. Normalerweise kann die OF LNX-Partitionen (EXT3, etc.) lesen, allerdings scheinbar nicht jedes Derivat dieses Filesystems. Jedenfalls wollte der PEG mit der Debianinstallation partout nicht. Egal, ich habe den Kernel gleich auf die kleine Boot-Partition gepackt und starte von dort. Aber jetzt muss man dem Kernel sagen, wo die Installation liegt - und Linux zählt die Partitionen wieder anders - es zählt den Rootblock mit. Verglichen mit der MorphOS Zählweise muss man unter Linux immer um 1 erhöhen. Boot wäre dann nicht 0 sondern 1, Sys_OS 2, usw. Ausserdem muss man auch den Port/Kanal angeben. Das geschieht durch hdax, hdbx, hdcx, hddx. Wobei a, b, c, d die 4 Ports sind und x die jeweilige Partition.
In unserem Beispiel startet der Kernel die Installation von der Platte am 2. Kanal des 2. Ports in der ersten Partition (das ist oben die 6,5 GB große Partition):

> boot ide:0 vmlinuz-2.6.32-5 root=/dev/hdd1 [ENTER]

Wie man Linux installiert werde ich hier nicht beschreiben - dazu gibts genug Tutorials.

Noch zum Efika:

Dessen Devicealiase sind äquivalent zum PEG benannt: Für den ersten IDE-Kanal ide, hd und für den 2. IDE-Kanal hd0, scsi. Auch hier sind wieder jeweils beide Aliase gleichwertig. Für MorphOS ist, nachdem der Kernel die Maschine übernommen hat, der 2. Kanal nicht mehr sichtbar/ansprechbar. Bei Linux ist das anders, weswegen man dieses auf eine 2. Platte installieren kann. (Wobei man im Efika eher große CF-Karten oder SSD verwenden wird - viel Platz ist da ja nicht und die IDE-Kabel müssen kurz bleiben, da der Buss ungepuffert ist). Da der Efika wenig verbreitet ist und eher der Liebhaberei dient, gehe ich hier nicht weiter darauf ein. Gerade für die Installation von Linux gibt's im Netz von BPLAN eine gute Anleitung. Sollte es aber dazu Fragen geben, bitte im Anschluß ansTutorial stellen. Das gilt natürlich für die anderen Systeme auch.

Die "Spezialfälle", welche kein tbxi erkennen, oder keine (brauchbaren) Devices zur Laufzeit anlegen, beschreibe ich in einem eigenen Tutorial (siehe "Alternative Bootdevices..."). Das betrifft auch das Booten von USB-Stick und/oder Netzwerk, oder das resetfeste Anlegen eigener Devicealiase. Hier muss man dann doch ein bischen tiefer in die Features der OF hinein und das würde hier den Rahmen sprengen.

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Dieses Tutorial ist vielleicht etwas weiter gefasst als unbedingt nötig, aber ich denke, es ist wichtig ein bischen zu verstehen, was da im Hintergrund passiert. Ich hoffe, es ist halbwegs verständlich.
Wir Amiganer sind es ja gewohnt, sich mit den Tiefen der Hardware und des Betriebssystems auseinanderzusetzen - das macht wohl auch den Reiz unserer Systeme aus.

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